Donnerstag, 21. Juli 2016

Newark und Rio, Ausblick in den August

Zwischen den mehrtägigen Umläufen in Europa kommt mir ein schneller Flug nach Newark ganz gelegen.
Ich bin diesmal nicht nach Manhattan rein gefahren, sondern nur zum großen Supermarkt um die Ecke gegangen und habe meine Einkaufsliste abgearbeitet.



Solche Aufenthalte sind zwischendurch sehr gut für den Körper, man relaxt, versucht zu entspannen oder das Buch zu Ende zu lesen, was man schon so lange auf dem Stapel liegen hat.



Ein paar Tage später ging es dann nach Rio, wo ich nun sitze und diesen Beitrag schreibe.
Hier herrscht Winter, also 18 Grad und Regen, sehr schade, da ich mich auf drei Tage Strand eingestellt hatte, auch Koffer technisch. Zum Glück habe ich noch eine lange Hose und eine leichte Jacke dabei gehabt, sonst wäre es sehr frisch geworden...

An beiden Abenden vor Ort war ich mit der Crew aus. Es gibt hier in Rio ein Ritual, dem jede Crew folgt. Man trifft sich um 18Uhr vorm Hotel an einem Caipi Stand, trinkt ein, zwei oder mehr Cocktails und geht dann gemeinsam Essen. Danach wird an der gleichen Bude wieder ein Caipi getrunken, muss man ja ausnutzen, wenn der Caipi nur 1,5€ kostet :-D

Ansonsten habe ich im April ja bereits die große Tour mitgemacht, sodass ich die Tage hier jetzt nur relaxt und gelesen habe...



Am kommenden Dienstag steht erstmal eine große Konferenz der Kabine in Seeheim an, es werden 300 Kollegen erwartet, Abendprogramm inklusive.
Mittwochs geht es dann nach Denver und dann habe ich erstmal ein paar Tage frei...

Im August steht dann Chicago, St Petersburg, Bangkok und zwei Touren durch Europa an, es bleibt spannend...

5 Tage durch Europa, Inselhopping

Die nächste Europa Tour stand an, diesmal mit einem Tag frei in Dublin und Übernachtungen in London und Sofia.
Dublin als Stadt habe ich vor ein paar Jahren bereits kennen gelernt, damals hatte ich Virginia mit dabei und wir haben uns durch die Stadt getrunken :-)



Da unser Crewhotel jedoch weit ausserhalb liegt, bin ich nur zum Essen und kleinen Spaziergang in die Stadt gefahren.
In London kam dann mein persönliches Highlight: Ich habe Tickets für Phantom der Oper ergattert! Also in Schale geschmissen und ab zum Her Majestys Theatre.



Dort angekommen staunte ich nicht schlecht, denn ich war umgeben von Asiaten und Schulklassen, ich war also total overdressed, aber egal, gehört dazu.
Kaum im Theater Platz genommen sprach mich ein älterer Herr an, warum ich denn alleine hier sitzen würde, wir kamen ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er, Christopher, der Gesangschef des Ensembles ist, selbst in der Urbesetzung in London gespielt hat und heute einen seiner Schützlinge on stage sehen wollte...
Wir haben viel geplaudert, über die deutsche Musical Szene, Tricks die bei Phantom der Oper zum Tragen kommen etc. Er hat auch etwas aus dem Nähkästchen gelassen, zB. dass verschiedene Melodien nicht von Lloyd Webber selbst stammen, sondern aufgekauft wurden, aus Stücken von Pucchini zB.



Als Abschluss des tollen Umlaufs landeten wir in Sofia, wurden im Bus bereits mit kalten Getränken begrüsst (35 Grad) und gingen gemütlich in der Stadt essen...

5 Tage durch Europa, EM Edition :-)

Ich fliege gemischt, d.h. Kurz- und Langstrecke wechseln sich im Monat ab, meistens.
Die Kurzstrecke ist allerdings selten nur einen Tag, sondern gern bis zu 5 Tage am Stück. Man landet also mitten in der Tour irgendwo in Europa, geht da ins Hotel und fliegt am nächsten Tag dann weiter. Diesmal ging es mit zwei Nächten Toulouse los, ich hatte einen Tag frei vor Ort, zu Zeiten der EM wo Schweden spielte, keine allzu gute Sache. Die Stadt war voll von gelben Trikots...



Toulouse ist eine tolle Stadt, ich möchte hier gerne nochmal hin, ohne EM Trubel an jeder Ecke...



Weiter ging es, nach einigen Flügen, nach Nürnberg. Hier gingen wir Abends nur flott ins Brauhaus eine Kleinigkeit essen (Schlachterplatte :-D) um dann früh morgens nach Paris aufzubrechen.
Da ich mir unterwegs eine Grippe eingepackt hatte, verbrachte ich meinen Paris Aufenthalt in der Badewanne und im Bett...



Das resultierte dann auch in gut 5 Tagen Krankheit, mein geplanter Shanghai fiel aus dem Plan, aber Gesundheit geht nunmal vor...

Boston und Sao Paulo

Nach dem Urlaub, den wir größtenteils zuhause verbracht haben, ging es für mich auf einen schnellen Sprung nach Boston.
Endlich ein Ziel, was ich bei Emirates noch nicht kennen gelernt hatte.
Die Stadt am Wasser ist ein Traum, man kann es nicht anders beschreiben!

Keine typische Großstadt, wie man sie aus den USA kennt, sondern eher klein geblieben, die Menschen sind auch wesentlich entspannter und lockerer als in so mancher Großstadt wie NYC oder Los Angeles.



Ich entschloss mich einen Wanderpfad durch die Stadt entlang zu wandern, der an allen wichtigen Höhepunkten vorbei führt.
Zu meinem Erstaunen war ich nach gut drei Stunden fertig, Boston ist eben eine Kleinstadt. Nicht vergessen darf man, dass Boston eine Unistadt ist. Hier finden sich viele namhafte Universitäten, Harvard als bekannteste.
Ein Taxifahrer erzählte mir, dass die Studenten der Stadt gut tun würden, da so ein Preisniveau gehalten würde und man nicht horrende Mieten verlangen würde, und das trotz Harvard.

Nach einem schnellen Mittagessen ging es Abends bereits wieder nach Hause zurück.

Im Anschluss folgte Sao Paulo, ein weiteres neues Ziel für mich.
Ich habe jedoch beim Rio Aufenthalt im April festgestellt, dass Südamerika nicht mein Steckenpferd ist. So auch Sao Paulo.
Ich war abends mit der Crew essen, das war ganz nett. Aber alleine losziehen war da schon eine andere Sache. So bin ich am nächsten Tag zu einer Mall gelaufen, die gut 20min entfernt vom Hotel ist.
Der Weg dahin war nicht sonderlich angenehm. Sao Paulo wie auch Rio und andere Städte in Brasilien haben eine sehr hohe Kriminalitätsrate, das merkt man an jeder Ecke...



Umso glücklicher war ich, als es wieder nach Hause ging...

Freitag, 20. Mai 2016

Teheran, Johannesburg und Urlaub

Teheran stand an, eine Stadt über die man vieles hört, nicht immer positiv aber man muss wohl mal da gewesen sein.
Dieser Aufenthalt bescherte mir nicht nur schlaflose Nächte vor Ort, sondern auch einen Termin im US Konsulat in Frankfurt, denn wer einmal in Ländern wie dem Iran war, egal ob dienstlich oder privat, dem wird ESTA als Einreisemöglichkeit in die USA verweigert, die Amis sind da etwas speziell :-)

Der Flug war sehr angenehm, das durfte ich bei Emirates auch schon feststellen. Die Iraner sind sehr nette Menschen, zivilisiert und gebildet, zumindest die Gäste an Bord....



Nach einer langen Busfahrt durch Wüste oder sehr karge Landschaften, kamen wir im Hotel an. Ein Riesenkomplex, angeblich das beste Hotel im Iran, wer da wohl die Standards gesetzt hat.
Crews sind auf einem eigenen Flur untergebracht, was den Kontakt mit dem restlichen Klientel verhindern soll.
Es gibt hier auch einen Raum in dem Frühstück und Mittagessen bereitgestellt wird. Auch hier möchte man vermeiden, dass wir mit anderen Gästen Kontakt haben, wer sich das ausgedacht hat... Ich weiß da im Moment auch nicht, wer wen schützen will...

Als Frau ist es im Iran so eine Sache. Man muss sich am besten komplett verhüllen, Freiheiten wie in den Emiraten wo es optional ist, gibt es hier nicht. Hier herrscht noch Zucht und Ordnung, denkt man.
So wird für die Kolleginnen jeweils eine Abaya bereit gehalten (das schwarze, voll bedeckende Gewand) die für Stadtspaziergänge getragen werden muss. Auch den Männern wird geraten eine lange Hose zu tragen, bei 35 Grad....



Das Hotel stammt aus den 70ern, was an sich keine schlechte Sache ist. Nur wenn bei sehr sommerlichen Temperaturen die Klimaanlage nicht funktioniert, wird es Nachts sehr schwer, Schlaf zu finden, gesucht habe ich auf jeden Fall sehr intensiv!

Der Umlauf war finanziell sehr gut, da ich nicht aus war und so auch keine Spesen ausgegeben habe, auch mal ganz schön.

Nach ein paar Tagen frei ging es dann nach Johannesburg. Hier habe ich mich schon sehr drauf gefreut. Ich war mit Emirates ein paar Mal in Südafrika, Johannesburg ist eine tolle Stadt, allein die Menschen und das Essen sind toll...



Ich hatte eine tolle Crew. Muss ja auch mal erwähnt sein. Ein paar sind zu verschiedenen Ausflügen aufgebrochen. Ein kleiner Teil hat sich Abends zum Essen getroffen. Fleisch ist in Afrika generell ganz groß und in Johannesburg umso mehr, da hier ringsherum viele wilde Antilopen und Gazellenherden leben, tolles Wildfleisch!

Ursprünglich wollte ich am nächsten Tag in die Stadt fahren und etwas bummeln gehen, leider musste ich erfahren, dass Nationalfeiertag ist, also alles proppevoll sein wird.
Spontan traf ich eine Kollegin und wir haben uns in die Sonne gesetzt, etwas gegessen und einfach nur geplaudert, auch mal sehr schön! Claudi wenn du das hier liest, freue mich auf unseren nächsten Umlauf!

Einen leichten Sonnebrand im Gepäck ging es wieder heimwärts. Es folgte eine 4 tägige Umschulung auf meine kleinen A319, A320 und A321, quasi mein altes Zuhause und dann knapp zwei Wochen Urlaub....

Ein Teil des Urlaubs war der Besuch beim US Konsulat, um mein Privatvisum zu beantragen.
Der Höhepunkt war jedoch eine Führung durch die LH Werft in Frankfurt, mit mehreren Flugzeugbegehungen. Ich hatte Mama und Heiko mitgenommen und ihnen meine Welt zeigen können, ganz tolle Erfahrung!


Samstag, 30. April 2016

Mexico Stadt und Teotihuacan



Das nächste Highlight im Plan war Mexiko. Viele Kollegen warnten mich jedoch vor Kriminalität und Höhe der Stadt, was gesundheitlich nicht so dolle sein sollte... Ich ließ mich davon nicht beeindrucken, genoss den Hinflug und war vom Hotel begeistert: Das Bett im Hotelzimmer ist das wichtigste für mich, gleich nach dem Frühstück :-)

Da wir Abends ankamen, ging ich direkt aufs Zimmer und ins Bett. Am nächsten morgen stärkte ich mich am tollen Buffet, was für manche Kollegen noch folgen haben sollte...
Ich beschloss, trotz des unstabilen Wetters (es war Gewitter vorher gesagt) nach Teotihuacan zu fahren, dem Unesco Kulturerbe von Mexiko. Die Pyramiden sind auf vielen Reiseführern abgebildet, wenn es um Mexiko geht.



Nach gut einer Stunde Metro und einer Stunde Busfahrt kam ich endlich auf dem Gelände an. Ich wusste vorher dass es groß ist, aber dass es so groß ist hätte ich nicht gedacht...



Zwei Pyramiden sind noch erhalten, die Sonnen- und die Mondpyramide. Auf den Sonnenteil kann man empor klettern, wenn man denn guter Kondition ist. Bin ich nicht, habe es trotzdem getan :-)




Ein toller Ausblick erwartete mich! Es war nicht viel los am dem Tag, wahrscheinlich war ich zu früh da oder es ist einfach generell nicht so überlaufen. Einem Teil des Cockpits bin ich auch über den Weg gelaufen (siehste Matthias, ich hab Dich mit eingebaut :-D).





Nach einem langwierigen Rückweg ging ich noch in den nahen Supermarkt und deckte mich für das Abendessen ein.
Am nächsten Tag war nachmittags wieder PickUp für unseren Rückweg. Eine Kabinenchefin fehlte und zwei Kollegen ging es schon nicht gut, Montezumas Rache kündigte sich an (Durchfall und Erbrechen).
Im Laufe des Rückflugs wurden es immer mehr Kollegen, sodass wir am Ende mit wirklich kleiner Zahl noch arbeitenden Flugbegleitern rund 400 Menschen betreuen mussten, wie wir das geschafft haben, keine Ahnung...


Die Kollegen hatten wohl beim Frühstück frisch gepresste Säfte getrunken, die wohl nicht ganz sauber schienen, das Resultat war nicht so angenehm. Ich finde krank werden/sein an sich ja schon schlimm, aber dann auch noch im Flieger....

Rio de Janeiro


Eines der Highlights des Aprils war mein Rio Flug. Ich wollte zu Emirates Zeiten immer schon nach Rio, bekam es nur leider nie. Nun habe ich im ersten Monat beim Kranich direkt schon Rio im Plan.
Eine Kollegin aus dem Lehrgang war mit dabei und ich hatte mir ein paar Punkte rausgesucht, die ich gerne sehen wollte.



Der Flug war sehr angenehm, wer mich kennt weiß, dass ich Portugisisch liebe, eine tolle Sprache!
Wir landeten früh morgens in Rio de Janeiro und bekamen einen tollen Sonnenaufgang während der Busfahrt zum Hotel geboten.



Es ging zuerst zum Frühstück, dann kurz auf ein Nickerchen ins Bett und dann an den Strand, die Copacabana. Ich habe ja schon viel erleben dürfen auf der Welt, aber jetzt in Rio zu stehen konnte ich dann doch nicht so wirklich glauben.



Wir sonnten uns etwas und genossen die Zeit und Wärme.
Abends trafen wir uns mit der Crew auf ein paar Caipis an der Bude direkt gegenüber vom Hotel (wie praktisch) um dann ins Copacabana Palace essen zu gehen.
Hier befindet sich eine der besten Churascarien der Stadt.
Kurz zur Erklärung: Eine Churascaria beschreibt ein Buffet Restaurant, in dem der Fleischanteil direkt am Spieß von Tisch zu Tisch gebracht wird und man sich, je nach Wunsch, eine Scheibe abschneiden lassen kann.

Ich gehe nicht oft bei solchen Crew Treffen mit, denn es sind immer ein/zwei Leute dabei, die an allem etwas auszusetzen haben oder generelle Meckertanten sind. Umso seltener ist auch die Größe unserer Gruppe, denn wir waren 15 Leute, also fast die ganze Crew.

Nach ein paar Bierchen und leckerem Essen kugelten wir zu unserer Caipi Bude zurück, wo wir am Ende auch versackt sind...

Am nächsten Morgen ging es früh los, um 08.30h trafen wir uns mit der Kabinenchefin und ein paar Kollegen zu einer Stadttour, die im Vorfeld organisiert wurde.
Punkt 1 war, wie konnte es in Rio anders sein, die Christo Redentor Statue. Wir fuhren mit einer schmucken Zahnradbahn den Berg hinauf und freuten uns über das schöne Wetter.
Oben angekommen bot sich uns ein toller Ausblick.













Die Statue an sich ist vergleichbar mit der Freiheitsstatue in NewYork, man erwartet eine Riesenstatue und sieht dann "nur" knapp 30m. Nichts destotrotz sehr beeindruckend, zumal die Statue zu einer Zeit erbaut wurde, als es nur wenig technische Möglichkeiten zur Hilfe gab...






Weiter ging in ein Künstlerviertel nach Santa Theresa, auf verschiedene Aussichtsplattformen mit tollem Rundumblick auf Rio und Co hin zu einem alten Anwesen, welches im italienischen Palazzo Stil gebaut wurde. Im Inneren befand sich ein Freilufttheater sowie ein kleines Cafe, in dem wir Rast machten.






Das Ende der Tour lag auf dem Hippie Markt, der jeden Sonntag von Kunst bis Essen alles anbietet, was das Herz begehrt.
Ein Teil der Gruppe fuhr zurück ins Hotel, der Rest schlenderte am Ipanema Beach entlang, mit Caipis in der Hand natürlich :-)
Von hier aus sahen wir auch den Sonnenuntergang, gingen eine Kleinigkeit essen und spazieren die ganze Copacabana (1,5h) zurück zum Hotel.





Der nächste Tag galt dem Relaxen, denn spät Abends wartete der Bus zum Flughafen auf uns.
Ich nutzte den Tag um mir einen so richtig schönen Sonnenbrand auf den Beinen zu holen...
Ich zehre immer noch davon, knapp zwei Wochen danach...